FH St. Pölten weitet Digitale Labortechniken um mehrere industrielle und medizinische Anwendungsbereiche aus. Mit Schwerpunkt auf Forschung und Ausbildung geht es primär um verwertbare Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0, Creative Media und Gesundheitswesen.
Die Fachhochschule St. Pölten entwickelt und erforscht digitale Anwendungen für Gesellschaft und Unternehmen. Aktuell weitet sie nun die vorhandenen Ressourcen um zwei neue Labore und Technologien aus, wo aktuelles Wissen zu Augmented und Virtual Reality mit interdisziplinären Ansätzen des sogenannten Storytellings verknüpft wird.
Angewandte Forschung für Industrie, Gesundheitswesen und Kreativwirtschaft
Das Laboratory for Capturing Motion and Augmenting Environment in Motor Rehabilitation (ReMoCap-Lab) widmet sich dem digitalen Gesundheitswesen mit Fokus auf Rehabilitation, Bewegungsanalyse, Visual Analytics, Machine Learning und Mixed Reality. Das „Immersive Media Lab“ untersucht neue Formen des Geschichtenerzählens mit Augmented und Virtual Reality und setzt einen Schwerpunkt auf die Immersion, das Eintauchen in virtuelle Welten.
Im Labor sollen Studierende und Forscher Projekte für die Bereiche Medienkunst, Industrie 4.0 und Digital Healthcare entwickeln. Von den Entwicklungen etwa im Bereich Medienkunst, Industrie 4.0 und Digital Healthcare sollen dann entsprechend Industrie, Gesundheitswesen und Kreativwirtschaft profitieren. Konkret widmet sich das Labor fünf Anwendungsfällen, darunter immersive Kurzfilmformate, ein industrieller Gehörschutz, Information für Patienten zu Computertomografie und Magnetresonanz sowie Konzepte für 3D-Bewegungserfassung und die Kommunikation im industriellen Internet of Things (IoT).
Interdisziplinärer Ansatz für übergreifende Entwicklungen
„Storytelling, das Transportieren von Inhalten über Geschichten, hält Einzug in Wissenschaft und Wirtschaft“ erläutert Franziska Bruckner, Leiterin des Projekts sowie der Forschungsgruppe Media Creation an der FH St. Pölten. „Als Technologie bieten Augmented und Virtual Reality nicht nur eine Schnittstelle zwischen industrieller Anwendung und künstlerischer Forschung, sondern auch die Chance die Bandbreite des Storytellings neu zu denken“, sagt Franziska Bruckner, Leiterin des Projekts sowie der Forschungsgruppe Media Creation an der FH St. Pölten.
Zum Thema Digitales Gesundheitswesen hat die FH St. Pölten ihre Expertise im Bereich der Gang- und Bewegungsanalyse kontinuierlich ausgebaut und letztes Jahr das Center for Digital Health Innovation eingerichtet. In mehreren Projekten untersuchen hier Forscher etwa intelligente Gangmusteranalysen für das Erkennen von Gangstörungen, entwickelten eine Lernsoftware zur Ganganalyse für Physiotherapeuten oder eine intelligente Schuhsohle, die Gangstörungen hörbar macht. „Mit dem Labor und der interdisziplinären Herangehensweise möchten wir die Zukunft in der Bewegungsrehabilitation aktiv mitgestalten“, so Brian Horsak, Projektleiter vom Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten.
Unterstützung für die klinische Forschung
In Österreich nutzen Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen 3D-Gang- und Bewegungsanalyse als Stand der Technik. Die Analyse unterstützt Diagnose, Befunderhebung, Operationsplanung sowie Therapieverlaufsevaluierung. „Im klinischen Alltag ist Forschung nur eingeschränkt möglich, da oft Verbindungen zu anderen Wissenschaftsgebieten fehlen, etwa zu den technischen Bereichen“, so Horsak.
Die FH St. Pölten unterstützt nun verstärkt die Forschung durch das Verbinden ihrer Expertise im Gesundheits- und Technikbereich. Das Zentrum mit den neuen interdisziplinären Labortechniken soll Drehscheibe und Innovationsträger für eine Vielzahl klinischer Betriebe sowie für Spitzenforschung und innovative Projekte werden. Firmenpartner im ReMoCap-Lab sind die Unternehmen VivaBack und stAPPtronics.
Links
Quelle:
http://economyaustria.at/bildung/immersive-media-virtual-reality-iot-and-health