EnBW und Netze BW weihen neues Hightech-Aus- und Weiterbildungszentrum in Biberach offiziell ein.
ach anderthalb Jahren Bauzeit haben EnBW und Netze BW ihr neues Aus- und Weiterbildungszentrum in Anweseneheit des EnBW-Vorstandsvorsitzenden Frank Mastiaux und des Netze-BW-Geschäftsführers Bodo Moray eingeweiht. In Biberach trifft Tradition auf Innovation: Hier ergänzen sich Lötkolben und Feile einerseits mit Augmented Reality und Virtual Reality andererseits.
„Denn die Ausbildung – insbesondere in technischen Berufen – befindet sich derzeit in einem fundamentalen Wandel“, so Simone Friedrich, verantwortlich im EnBW-Konzern für Transformation und Innovationen in der Ausbildung.
Mit digitaler Technik üben
Mittlerweile werde verstärkt digitale Technik genutzt, um künstliche Welten zu schaffen, in denen sehr realitätsnah insbesondere seltene Arbeitsabläufe – oder auch solche mit Gefahrenpotenzial – vermittelt werden. Diese Erfahrungen im Cyberspace ergänzen mehr und mehr das Erlernen grundlegender Fertigkeiten an der Werkbank. „Virtual Reality eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten“, erklärt Friedrich.
„Ein Schwerpunkt in der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik ist, den Umgang mit elektrischen Anlagen zu erlernen“, berichtet Jürgen Bochtler, Ausbilder der Netze BW in Biberach, aus der Praxis. „Die Arbeitsschritte müssen intensiv geübt werden, denn ein Fehler könnte schwerwiegende Folgen haben. Die richtigen Handgriffe können wir jetzt mithilfe digitaler Technik in einem gesicherten Umfeld trainieren.“ Schalthandlungen etwa lassen sich hervorragend an virtuellen Trafos simulieren.
Unterschied zwischen AR und VR
Neben dem digital erschaffenen Abbild der Realität – der Virtual Reality (VR) – spielt auch immer häufiger die „erweiterte Realität“ – englisch Augmented Reality (AR) – eine Rolle. Dabei werden digitale und analoge Welt miteinander verbunden. Bei beiden Techniken trägt man in der Regel eine Spezial-Brille. AR schottet den Nutzer jedoch nicht komplett von der normalen Umgebung ab, sondern blendet in der Brille Informationen ein, die zum Beispiel bei Reparaturarbeiten hilfreich sind.
Aber auch im kaufmännischen Bereich gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. So erprobt die EnBW verschiedene Anwendungsfälle, wie ein VR-Bewerbungstraining, eine VR-Schulung „Arbeiten im Homeoffice“ oder VR-Rollenspiele, mit denen sich Vertriebsmitarbeiter auf Konfliktsituationen vorbereiten können.
Beliebt: Ausbildung als Drohnenpilot
Besonders gefragt bei den Mitarbeitern und Azubis der EnBW und Netze BW ist eine ganz besondere Zusatzqualifikation: der Drohnenpilot. Nach drei Schulungsmodulen und bestandener Prüfung durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt zertifizierte Prüfstelle hat man dann den Fernpilotenschein in der Tasche. Mit dem kleinen Fluggerät können die „Monteur-Piloten“ Strommasten und Freileitungen unter die Lupe nehmen. Das ist deutlich effizienter im Vergleich zu der konventionellen Inspektion.
Die neuen Räumlichkeiten des Ausbildungszentrums bieten auf knapp 1800 Quadratmetern Platz für bis zu 80 Auszubildende. Aktuell bildet die Netze BW in Biberach etwa 20 eigene Azubis pro Jahrgang als Elektroniker für Betriebstechnik aus. Dazu kommen Auszubildende von Partnerunternehmen sowie „Schnupperpraktika“, beispielsweise im Rahmen von Schulkooperationen. Ergänzt wird das Angebot durch praxisnahe netztechnische Trainings im Zuge technischer Neuerungen sowie wiederkehrende, arbeitssicherheits-relevante Schulungen. Einige Angebote stehen auch Drittfirmen offen. (hp)
Quelle:
Foto: VR-Brillen werden beispielsweise bei Bewerbungstrainings oder Rollenspielen eingesetzt, mit denen sich Vertriebsmitarbeiter auf Konfliktsituationen vorbereiten können. © Netze BW
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