Die Anatomie des menschlichen Körpers per Virtual-Reality-Brille erkunden – diese Gelegenheit erhielten heute 21 Schülerinnen und Schüler aus einer 11. Klasse des Herbartgymnasiums Oldenburg. Wissenschaftler und Mediziner der Universität Oldenburg und des Pius-Hospitals Oldenburg wollen so herausfinden, ob die Jugendlichen mit Hilfe der computergenerierten Realität schneller und effektiver Kenntnisse in Anatomie erwerben als mit Hilfe konventioneller Lehrbücher.
Die Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. Dirk Weyhe, Direktor der Universitätsklinik für Viszeralchirurgie am Pius-Hospital, greift dafür auf einen sogenannten immersiven Anatomieatlas zurück: „Dieser erlaubt den Nutzern, virtuell einen Patienten in einem Operationssaal zu erleben und beispielsweise Muskelpartien anzufassen oder Organe zu entnehmen“, erläutert Weyhe. Sein Team hat den Atlas in einem vorangegangenen Projekt zusammen mit der Universität Bremen entwickelt.
Um zu untersuchen, wie gut die Schülerinnen und Schüler des Herbartgymnasiums mit dieser Methode lernen, wurden sie von den Wissenschaftlern zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe nutzte die VR-Brille, um mit Hilfe des immersiven Atlas zehn Fragen zur Anatomie des Menschen zu beantworten. Die andere erhielt konventionelle Anatomiebücher, um die gleichen Fragen zu bearbeiten. Anschließend durften die Jugendlichen auch die jeweils andere Methode ausprobieren. „Mit den Ergebnissen erhalten wir einen ersten Eindruck, ob die virtuelle Realität den jungen Menschen wirklich den Zugang zu einem ihnen eher fremden Thema – der Anatomie – erleichtert“, erklärt Weyhe. Der Versuch wird am 21. Juni wiederholt, dann mit Schülerinnen und Schülern einer 8. Klasse.
Weitere Infos
http://www.uni-oldenburg.de/humanmedizin/
Dr. Verena Uslar, Tel.: 0441/2172-323, E-Mail: verena.uslar@uol.de
Quelle:
https://www.focus.de/regional/oldenburg/oldenburg-oldenburger-mediziner-fuehren-studie-mit-schuelern-durch_id_9106022.html
https://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2018/183.html