Die Fachmesse „opti“ zeigt in München, wie die Zukunft des augenoptischen Fachgeschäfts aussehen kann: mehr Service und bessere Dienstleistung für Kunden.
Für diese Messe gibt es eine Warteliste. In diesem Jahr räumte die „opti“, die internationale Messe für Optik & Design, ihren Ausstellern in München mehr Platz ein. Im Ergebnis zeigten 17 Prozent mehr, was sie der Augenoptikerbranche zu bieten haben – in erster Linie Maschinenhersteller. Erstmals war damit eine fünfte Halle für die Besucher geöffnet. „Es freut mich, dass die Messe so gewachsen ist“, sagt Thomas Truckenbrod, Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA), „die ‚opti‘ ist für uns die Eröffnung des augenoptischen Jahres.“
Denn die Messe bietet die erste Gelegenheit im Jahr, sich über das breite Angebot der Branchezu informieren und Trends aufzuspüren. „Digitalisierung ist auch in unserer Branche ein Riesenthema“, sagt Truckenbrod. Entscheidend sei in der Augenoptikerbranche jedoch die Dienstleistung. Nur durch umfassende Beratung und Service könne der Kunden optimal über seine Augengesundheit informiert werden. Viele Kunden wüssten beispielsweise nicht, dass sie mit einer Arbeitsplatzbrille viel entspannter arbeiten könnten. „Die Rolle der Dienstleistung ist gewachsen und dabei hilft die Digitalisierung“, sagt Truckenbrod.
Futureshop zeigt die Zukunft des Fachgeschäfts
Im Zuge dieser Entwicklung präsentierte sich in Halle B4 erstmals der Futureshop. Hier zeigten Studierende der Hochschule Aalen den Besuchern, wie die Zukunft des augenoptischen Fachgeschäfts aussehen kann. Bei dem Magic Mirror von Fitting Box beispielsweise stellt sich ein Kunde vor einen Bildschirm. Die Kamera nimmt ihn auf und die Software „zaubert“ ihm verschiedene Brillengestelle ins Gesicht.
Gefällt dem Kunden ein Modell, wird ein Foto gemacht. Die Fotos seiner favorisierten Brillen kann er dann vergleichen. Ein Optikergeschäft könnte dem Kunden so alle im Geschäft angebotenen Fassungen zur Auswahl anbieten. Auch verschiedene Gläser können mit dem Magic Mirror simuliert werden. Der Vorteil: Im Gegensatz zur Brillenauswahl im Internet kann der Kunde die Brille im Geschäft bei Gefallen auch gleich in die Hand nehmen.
Verschiedene Glastypen in virtueller Umgebung testen
Eine andere, quasi rückwärts gerichtete, Herangehensweise bietet Yuniku, ein Angebot des Brillenglas-Herstellers Hoya. Hier werden zuerst die passenden Gläser für den Kunden durch die Abfrage verschiedener Parameter ermittelt, dann erst wird eine Fassung vorgeschlagen. So unterstützt Yuniku den optimalen Sitz der Gläser und damit die Arbeit des Augenoptikers. Am Ende hat aber auch der Kunde etwas davon, denn er sieht sich als drehbares 3D-Modell mit Brille. Diese wird dann mittels 3D-Drucker produziert.
Das Optikunternehmen Zeiss zeigt im Futureshop die VR One. Die Brille erzeugt eine virtuelle Realität, in der verschiedene Glastypen ausprobiert werden können. Das Ganze wird über ein Tablet gesteuert. Der Kunde kann mit der Brille erfahren, wie sich beispielsweise Gleitsichtgläser auswirken oder wie sich Autofahrgläser bei Tag und Nacht unterscheiden.
Quelle:
https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/augenoptikerhandwerk-mehr-service-fuer-kunden/150/3094/364361