Besucherinnen und Besucher der Peterskapelle in Luzern konnten für seit ein paar Tage mit einer Virtual Reality Brille durch die älteste Kirche Luzerns bewegen und diese neu erleben, beispielsweise mit Glühwürmchen und Kerzenschein oder im Ambiente einer palästinensischen Stadt.
Die Luzerner Peterskapelle, die im Jahr 1178 erstmals erwähnt wird, gibt es nun auch virtuell: Für die bereits vergangene Ausstellung «Palacetine» modellierten Forschende des Immersive Realities Research Lab der Hochschule Luzern den Innenraum der Kirche als Virtual-Reality-Umgebung nach. In der echten wie auch in der virtuellen Kirche waren Fotografien, Videos und Installationen zu sehen, welche im Rahmen des interdisziplinären Studienmoduls «Israel-Palästina» der Hochschule Luzern entstanden seien.
VR ermöglicht Ausstellung, welche durch Corona verunmöglicht wurde
Das Modul der Hochschule Luzern – Design & Kunst sah eigentlich eine Studienreise nach Palästina vor. Durch den Corona-Lockdown kam aber alles anders: «Statt nach Betlehem zu reisen, tauschten wir uns via Zoom mit Studierenden und Referenten in Betlehem aus», sagt Marco Schmid von der Peterskapelle.
Der Theologe absolviert in Teilzeit den Studiengang Kunst und Vermittlung und hat das Modul initiiert. Da der Austausch nun virtuell stattfand, hatte er die Idee zu einer VR-Ausstellung und zu der Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam des Departements Informatik. «Mit diesem Projekt möchten wir erste Erfahrungen sammeln», sagt Schmid. Und es ist Grundlage für mögliche weitere gemeinsame Projekte der Hochschule Luzern und der Peterskapelle.
So untersuchten die Forschenden in diesem Projekt auch, welche Rolle die Technologien VR und AR)für die Institution Kirche in Zukunft spielen könnten. Beispielsweise könnte VR eingesetzt werden, um die architektonische Entwicklung von Kirchenbauten zu visualisieren. Auch die virtuelle Inszenierung des Krippenspiels und anderer religiöser Szenen seien denkbar – gerade in denkmalgeschützten Kirchenräumen wie der Peterskapelle.
VR um architektonische Entwicklung zu visualisieren
Auch für die Peterskapelle sei es interessant, einen «virtuellen Zwilling» zu erstellen. «Gerade wenn man architektonische Entwicklungen aufzeigen möchte.» Als eines der ältesten Gebäude der Stadt Luzern ist die Kapelle historisch wichtig: Hier gab es die erste Siedlung, und am rechten Reuss-Ufer reichte die Kapellbrücke einst bis direkt vor die Peterskapelle.
Quelle:
bluewin / hslu