Wenn es um moderne Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) oder Mixed Reality (MR) geht, beklagen Experten oftmals das Fehlen konkreter Anwendungsbeispiele mit echtem Nutzwert. Zumindest in der Touristikbranche ändert sich das nun: Eine Arbeit der Avantgarde-Tochter 361/DRX für die Deutsche Zentrale für Tourismus liefert einen Vorzeige-Case für die Anwendung von Mixed Reality.
Für das Projekt „Luftschlösser“ hat die Start-up-Ausgründung der Avantgarde-Gruppe die beliebtesten Touristenattraktionen in Form von Hologrammen in einer Mixed Reality-Anwendung zugänglich gemacht. Heißt konkret: Mit der Hololens, einer Datenbrille von Microsoft, können Anwender kulturelle Wahrzeichen wie das Schloss Sanssouci und Neuschwanstein als Hologramme schwebend im Raum betrachten. Das Objekt lässt sich umrunden und ein Sprecher liefert per Voiceover zusätzliche Informationen.
HoloLens, WebAR, SocialMediaAR // Deutschlands Schlösser, Parks und Gärten
Seine Premiere feiert das Projekt auf der ITB, der Leitmesse für die weltweite Tourismusbranche, die seit heute in Berlin stattfindet. Dort soll die Technologie vor allem dem Fachpublikum gezeigt werden. Für Endverbraucher ist die Anwendung erst einmal nicht gedacht, heißt es auf Nachfrage von HORIZONT Online. Kaum verwunderlich, immerhin dürfte nur ein verschwindend geringer Anteil der Bevölkerung eine Microsoft-Hololens sein Eigenen nennen dürfen.
Allerdings arbeitet 361/DRX derzeit an einer Erweiterung des Projekts um WebAR. Dabei handelt es sich um einer Form von Augmented Reality, die ohne aufwendige Hardware-Devices auskommt und über eine URL im mobilen Browser funktioniert. „Während die Marketingwelt weiterhin über das Potenzial von Augmented und Virtual Reality diskutiert, liefern wir mit ‚Luftschlösser‘ eine konkrete Mixed-Reality-Anwendung, die für die gesamte Tourismusbranche einen echten Mehrwert darstellt“, erklärt Daniel Sack, Geschäftsführer von 361/DRX.
Nachdem der Hype um die Datenbrillen zuletzt deutlich abebbte (die Verkaufszahlen gehen zurück), herrscht in der Branche wieder Aufbruchstimmung. Beispielsweise hatte Microsoft mit einer zweiten Version der Datenbrille Hololens vergangene Woche auf dem Mobile World Congress in Barcelona aufgetrumpft. Die sogenannte Mixed-Reality-Brille vermischt die natürliche Wahrnehmung eines Nutzers mit einer computererzeugten und wird vor allem in der Industrie eingesetzt.
Viele Beobachter trauen der Hololens 2 zu, dem zuletzt angestaubten Markt für Datenbrillen wieder neuen Glanz zu verleihen. Die Sicht durch die Datenbrille soll nun deutlich schärfer sein, und das Blickfeld sei mehr als doppelt so groß. Seit mehr als zwei Jahren ist die Hololens auch in Deutschland verfügbar – das erste Modell war im Vergleich noch recht klobig. Anders als bei Brillen etwa für virtuelle Realität hatte Microsoft seine Lösung allerdings vornehmlich für den Einsatz in Unternehmen konzipiert. Dort werden die Anwendungen zum Beispiel für die Schulung von Mitarbeitern genutzt. ron/dpa-Material
Quelle:
Foto: Die Deutsche Zentrale für Tourismus startet eine Mixed-Reality-Anwendung
Link:
https://www.horizont.net/tech/nachrichten/361drx-avantgarde-tochterliefertvorzeige-case-fuer-mixed-reality-173364