Von VR-Filmen bis zu Zoom-Auftritten: Bühnen stellen auch im Lockdown ihre Kreativität unter Beweis
Online-Tickets, Bitten um Spenden, „Pay as you wish“: Einige Theater nehmen nun auch Geld für ihre Internet-Auftritte.
Vieles bleibt zugleich kostenlos. Auch in der Bandbreite ihrer Online-Angebote beweisen manche Häuser eine große Kreativität.
Staatstheater Augsburg
Das Staatstheater Augsburg etwa stellt in der näheren Umgebung schon seit März VR-Brillen zur Verfügung, mit denen der Interessierte sich Stücke in virtueller Realität und 360-Grad-Perspektive zu Gemüte führen kann. Nun will es dieses Angebot auf ganz Deutschland ausweiten. Bieten das viele Theater an? „Ich glaube, in dem Umfang sind wir bundesweit die ersten“, sagt Pressesprecherin Viviane Schickentanz. Die Brillen ermöglichten „Welten, wo die Bühne an ihre Grenzen kommt“. Die momentan angebotenen Stücke kosten 25 Euro ohne Lieferkosten. Ab Februar 2021 lassen sich Inszenierungen für VR-Brillen auch für Schulklassen buchen – inklusive theaterpädagogischer Begleitung. Das bedeutet: Eine Schulklasse bestellt VR-Brillen – für jeden Schüler eine eigene – und sieht ein Theaterstück damit an. Anschließend vertieft eine Theaterpädagogin das Vorstellungserlebnis in einem Online-Workshop. Die derzeit angebotenen VR-Inszenierungen sind „Judas“, „Event“, „Boléro“ (Ballett zu Musik von Maurice Ravel) und „shifting_perspective“ – A Virtual-Reality Dance-Experience. Das Ausleihen der VR-Brillen kostet 9,90 Euro pro Person (Schülergruppenpreis) zuzüglich 35,65 Euro Versandkosten (für bis zu 30 VR-Headsets), der Begleitworkshop ist kostenfrei. Außerdem bietet das Theater Aufführungen als Stream an, momentan zwei Stücke gegen je 6,90 Euro. Umsonst können Interessierte sich an einem neuen Format auf Twitch beteiligen, wobei der Regisseur Nicola Bremer eine Helmkamera trägt, die ihm beim Inszenieren zeigt. „W – eine Stadt sucht ihre Wohnung“ ist als Serie angelegt. Ein Chat ermöglicht eine direkte Reaktion des Publikums. Beim Bücherclub zu Thomas Manns „Zauberberg“ ist ebenfalls die kostenlose Teilnahme auf der Plattform wonder. me möglich.
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Quelle:
https://staatstheater-augsburg.de/vr_theater_at_home
Foto: © Staatstheater Augsburg – Tanz in der virtuellen Realität: auch ein Spiel mit Raum, der kein Raum ist
https://www.donaukurier.de/nachrichten/kultur/Noch-immer-viel-Kultur-gratis;art598,4727453