Virtuelle Realität für echte Arbeitssicherheit
Jungheinrich stärkt Sicherheitskultur durch innovatives VR-Training
In einer Arbeitswelt, in der sich Technologie und Arbeitsprozesse rasch verändern, steigen auch die Anforderungen an die betriebliche Weiterbildung – klassische Methoden reichen nicht mehr aus, um Mitarbeitende umfassend und praxisnah auf komplexe Aufgaben vorzubereiten. Jungheinrich und 3spin Learning setzen mit einem innovativen VR-Trainingsprojekt neue Maßstäbe: Durch realitätsnahe, immersive Szenarien und spielerische Elemente werden Kundendiensttechniker:innen in die Lage versetzt, sicherheitsrelevante Herausforderungen direkt in einer virtuellen Lagerhalle zu erleben und zu meistern. Dieses innovative Trainingskonzept fördert Motivation und Kompetenz zugleich und setzt neue Standards für die Grundausbildung.
Kundendiensttechniker:innen bei Jungheinrich, einem führenden Anbieter für Intralogistik-Lösungen, stehen täglich vor der Aufgabe, nicht nur hochwertige Serviceleistungen vor Kunden zu erbringen, sondern auch die Arbeitssicherheit im Lager zu gewährleisten. Insbesondere bei Vor-Ort-Begehungen, wo mögliche Sicherheitsrisiken erkannt und bewertet werden müssen, zeigt sich, dass klassische Trainingsmethoden oft an ihre Grenzen stoßen. Traditionelle Weiterbildungsmaßnahmen mit Präsenztrainings und praktischen Übungen bieten zwar grundlegendes Wissen, doch fehlt ihnen häufig die Möglichkeit, kritische Situationen in Lagerhallen und Produktionsstätten realitätsnah und risikoarm zu simulieren. Jungheinrich setzt bereits seit Jahren erfolgreich auf VR-gestützte Lerninhalte, um Mitarbeitende praxisnah und sicherheitstechnisch auszubilden. Um den Bedarfen der Servicetechniker:innen gerecht zu werden, suchte Jungheinrich im Rahmen dieses Projektes nach einer flexiblen Lösung, die es ermöglicht, VR-Trainingsinhalte schnell und eigenständig zu erstellen. Die No-Code-Plattform 3spin Learning erfüllt genau diese Anforderung: Sie bietet ein benutzerfreundliches Autorentool, mit dem Jungheinrich Inhalte nach dem Baukastenprinzip selbst anpassen und neue Module erstellen kann.
Lernbedarfe
Das Training von Kundendiensttechniker:innen bei Jungheinrich erfordert ein tiefes Verständnis für Sicherheitsaspekte, technische Abläufe und maßgeschneiderte Beratungskompetenz. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee eines VR-Trainingsprogramms, das speziell auf die Bedürfnisse der Servicetechniker:innen zugeschnitten ist. Die Planung und Umsetzung dieses Projekts erfolgte mit dem Ziel, ein international einsetzbares Trainingsprogramm zu entwickeln, das durch den Einsatz immersiver Technologien und einen hohen Gamification-Anteil den Lernprozess und das Engagement unterstützt und zugleich die Motivation der Teilnehmenden erhöht.
Eine Bedarfsanalyse vor der Umsetzung des Trainings ergab, dass die Techniker:innen vor allem Unterstützung im sicheren Umgang mit realitätsnahen Gefährdungssituationen benötigen. Sie müssen in der Lage sein, potenzielle Gefahrenquellen zu identifizieren und angemessen zu reagieren, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten und gleichzeitig Kunden präzise und lösungsorientiert beraten zu können. Darüber hinaus sollen sie nicht nur lernen, Gefahren zu erkennen, sondern auch zu verstehen, wie ihre Reaktionen und Entscheidungen sich auf den sicheren Betrieb beim Kunden auswirken. Ergänzend lernen die Teilnehmenden im Sinne der Kundenzentrierung bedarfsgerechte Lösungen und Produkte zu ermitteln und dem Kunden zu vermitteln. Zusätzlich wurde die Flexibilität des Trainings als wichtiges Kriterium identifiziert, da Jungheinrich international operiert und ein Training benötigt, das an unterschiedlichen Standorten verfügbar ist.
Projektverlauf
Der Projektverlauf des VR-Trainingsprogramms war geprägt von einer engen Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern Jungheinrich und 3spin Learning. Zu Beginn stand die Bedarfsanalyse im Mittelpunkt, die den Grundstein für die Konzeption des VR-Trainings legte, die in enger Abstimmung mit den Fachexpert:innen und Trainer:innen der Jungheinrich Academy erfolgte.
Parallel zur Konzeptentwicklung begann das Team von 3spin Learning mit der Gestaltung der virtuellen Lagerumgebung, die den Arbeitsbedingungen der Techniker:innen möglichst nahekommt. Die Umgebung wurde iterativ entwickelt, wobei regelmäßige Feedbackschleifen mit Jungheinrich und Testpersonen für Anpassungen genutzt wurden. Diese enge Abstimmung ermöglichte es, die Trainingsszenarien kontinuierlich zu verfeinern und an die realen Herausforderungen der Lernenden anzupassen.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die Entwicklung der Lerninhalte und die Integration spielerischer Elemente, um die Motivation des Lernenden zu steigern. Das Training gliedert sich in zwei Module – ein Basic- und ein Advanced-Training – die aufeinander aufbauen und die Lernenden schrittweise an komplexere Situationen heranführen. In beiden Modulen wurden Punktesysteme, Quizfragen und interaktive Aufgaben integriert, die den Lernfortschritt auf spielerische Weise fördern und das Wissen vertiefen.
Nach der Fertigstellung der Trainingsmodule wurde eine Pilotphase durchgeführt, in der das VR-Training von Teams aus verschiedenen Standorten getestet wurde. Diese Testphase lieferte wertvolle Einblicke in die Benutzerfreundlichkeit und den Lerneffekt des Programms. Rückmeldungen der Techniker:innen wurden genutzt, um Feinjustierungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass das Training den Anforderungen des Arbeitsalltags entspricht. Wöchentliche Feedbackrunden ermöglichten schnelle Anpassungen und halfen, das Training weiter zu optimieren. Der Rollout des englischsprachige VR-Training erfolgt an verschiedenen internationalen Standorten von Jungheinrich in 2025.
Projektergebnis
Das neue Trainingsprogramm für Jungheinrichs Kundendiensttechniker:innen erweist sich als wegweisendes Beispiel dafür, wie VR-Technologien und Gamification zur effektiven Schulung sicherheitsrelevanter Kompetenzen mit Awareness genutzt werden können. Die bisherigen Projektergebnisse zeigen eindrücklich, wie die immersive Lernumgebung die Lernmotivation und das Verständnis für sicherheitskritische Aspekte verbessert hat, was sich unmittelbar auf die Arbeitsqualität und Sicherheit in der Praxis auswirkt.
Das VR-Training ermöglicht es den Techniker:innen, Szenarien unter realitätsnahen Bedingungen zu erleben und zu meistern. Durch das simulierte Erkennen und Beheben potenzieller Gefahrenquellen in einer virtuellen Lagerumgebung können die Techniker:innen ihre Risikokompetenz signifikant verbessern, was das Bewusstsein für sicherheitskritische Faktoren schärft und darüber hinaus eine sicherheitsorientierte Denkweise im Arbeitsalltag fördert. Darüber hinaus steigert der Einsatz von Gamification-Elementen, wie Punktesystemen und interaktiven Quizeinheiten, die Motivation der Teilnehmenden erheblich. Die Techniker:innen waren nicht nur bereit, das Training aktiv zu durchlaufen, sondern wurden auch dazu motiviert, sich wiederholt mit den Inhalten auseinanderzusetzen, um ihre Ergebnisse zu verbessern.
Durch den Einsatz der VR-Technologie entfällt der Bedarf, Techniker:innen zu zentralen Schulungssorten reisen zu lassen. Die Schulungskosten konnten durch die digitale Durchführung reduziert werden, während die Effektivität des Trainings gleichzeitig erheblich gesteigert wurde.
Ein weiterer Erfolg des Projekts ist die Flexibilität und Skalierbarkeit des VR-Trainings: Die internationale Ausrichtung und die Anpassungsfähigkeit der 3spin Learning-Plattform ermöglicht es Jungheinrich, das Training in verschiedenen Ländern auszurollen. Das VR-Programm kann flexibel erweitert werden, sodass in Zukunft weitere Schulungsmodule integriert und auf spezifische regionale Anforderungen abgestimmt werden können. Dadurch ist das Training ein langfristig einsetzbares Lerninstrument für die weltweite Mitarbeiterschulung.
Angesichts der positiven Rückmeldungen und der hohen Akzeptanz wird Jungheinrich das VR-Training ab 2025 fest in die Grundausbildung der Servicetechniker:innen integrieren. Die langfristige Planung sieht vor, das Training kontinuierlich zu optimieren und dem Bedarf nach eigenständig anzupassen, um stets aktuelle Lerninhalte bereitzustellen. Darüber hinaus ist die Entwicklung weiterer Module geplant, die spezifische, fortgeschrittene Kompetenzen abdecken und damit die Entwicklung der Techniker:innen weiter unterstützen. Diese kontinuierliche Weiterentwicklung soll sicherstellen, dass das Training stets den neuesten Standards entspricht und die Techniker:innen auch in Zukunft optimal auf sicherheitskritische Situationen vorbereitet sind.
Fazit
Das VR-Training von Jungheinrich und 3spin Learning trägt nachhaltig dazu bei, die Kompetenzen der Techniker:innen weiterzuentwickeln und zugleich die Sicherheitskultur im Unternehmen zu stärken. In einer Branche, die hohe Anforderungen an Arbeitssicherheit und Beratungskompetenz stellt, bietet das VR-Training den Kundendiensttechniker:innen eine praxisnahe Möglichkeit, kritische Situationen realitätsnah zu üben und das Gelernte sicher auf den Arbeitsalltag zu übertragen. Das Ergebnis: eine spürbare Steigerung der Arbeitssicherheit und eine gezielte Förderung der Beratungskompetenz, die sich langfristig positiv auf die Kundenbindung auswirkt.
Dank der flexiblen und skalierbaren 3spin Learning-Plattform verfügt Jungheinrich nun über ein leistungsstarkes Tool für die weltweite Schulung seiner Mitarbeitenden. Mit der Integration des innovativen Trainingsansatzes in die Grundausbildung und die geplante kontinuierliche Weiterentwicklung der Inhalte zeigt Jungheinrich, dass sie anstelle von kurzfristigen Lerneffekten vielmehr auf eine langfristige strategische Verbesserung der Qualifikationen und des Sicherheitsbewusstseins seiner Techniker:innen setzen. Für diese Leistung vergibt die Jury den eLearning AWARD 2025 in der Kategorie „Virtuelle Lernwelt“ mit dem Schwerpunkt „Awareness-Training“. Herzlichen Glückwunsch!


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