- Um den Uni-Alltag auch während der Corona-Pandemie möglichst attraktiv und interaktiv zu gestalten, arbeiten Hochschulen an neuen Lehrkonzepten.
- So erforscht die University of Europe for Applied Sciences (UE) aktuell Virtual-Reality-Formate für ausgewählte Seminare.
- Wie eine immersive Campus-Erfahrung trotz räumlicher Distanz gelingt, weiß Lauritz Lipp, Professor für Kommunikationsdesign und interaktive Systeme.
Die UE-Hochschule erforscht im Rahmen des Projekts “Campus in the Cloud” Lösungen für Virtual-Reality-Formate, um die Hochschule zu einem lebendigen Ort der virtuellen Begegnung zu machen. Professor Lauritz Lipp, Professor für Kommunikationsdesign und interaktive Systeme, ist für die Implementierung der neuen, digitalen Bildungs- und Lernkonzepte zuständig:
“Obwohl immer mehr Studierende Gefallen an virtueller Lehre finden, vermissen sie zunehmend den persönlichen Austausch, Smalltalk und zufällige Begegnungen. Das sind überaus wichtige Dimensionen des studentischen Alltagslebens auf dem Campus. Um den Studierenden diese auf neuartige Weise wieder zu ermöglichen, bieten wir dazu nun ausgewählte Seminare an, in denen der Einsatz neuer Virtual-Reality-Formate erprobt wird. Diese werden bereits in den Seminaren ‚Virtuelle Realität‘, ‚Digital Media & Communication‘ und ‚Social Media Management‘ eingesetzt, da sie eine innovative Gestaltung von immersiven Räumen erlauben.”
Viele Anwendungen für Virtual-Reality-Formate in der Lehre
Die Vorteile von immersiven Räumen liegen auf der Hand: Während Studierende nach einem gewöhnlichen virtuellen Meeting wieder alleine sind, ermöglicht eine durch VR erzeugte Campus-Atmosphäre spontanes Networking auf einer neuen Ebene. Professor Lipp skizziert mögliche Anwendungsszenarien:
“Studierende können ihre eigene Person als Avatar definieren und sich so auf dem Campus frei bewegen. Dabei können sie unterschiedliche Räume besuchen, mit den Avataren ihrer Kommilitonen in Echtzeit kommunizieren, sich verabreden und sich austauschen. In Vorlesungen bzw. Seminaren haben Dozentinnen darüber hinaus die Möglichkeit, einzelne Räume passend zum Lehrinhalt zu gestalten: Sie können zum Beispiel einzelne PowerPoint-Folien als Objekte im Raum aufstellen und diese der Reihe nach bearbeiten”, erläutert Lipp.
Er führt weiter aus: „Das ist natürlich erst der Anfang und mit der Zeit werden neue Formate entstehen. Einige Beispiele dafür sind virtuelle Ausstellungen, Infotage, Welcome Days oder gemeinsame Spieleabende auf unserem virtuellen Campus-Gelände. Dies ist durch Plattformen wie Virbela, AltSpaceVR oder Mozilla Hubs möglich. So schaffen wir ein neuartiges Studienerlebnis, um die Pandemie-Zeit zu überbrücken. Jedoch sind wir überzeugt, dass sich VR-Formate langfristig durchsetzen auch nach der Corona-Krise überaus relevant sein werden.
Laut Professor Lipp und seinem Team eröffnet die Verknüpfung von digitalem sowie analogem Lernen und dem selbstgesteuerten, realitätsnahen Austausch neue Dimensionen des Miteinanders. Virtual-Reality-Formate haben somit das Potenzial, den Lehrbetrieb langfristig zu transformieren.
Bild oben: Virtueller Campus der University of Europe for Applied Sciences. Bildquelle: University of Europe for Applied Sciences (UE)
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.ue-germany.com/en/courses/campus-in-the-cloud
Quelle:
Foto: University of Europe for Applied Sciences (UE)