In einem neuen Virtual-Reality-Simulator lässt sich eine Autofahrt im betrunkenen Zustand simulieren. 20 Minuten hat ihn getestet.
Das Auto fährt mit 50 Stundenkilometer durch ein Dörfchen. Dann beschleunigt es auf 70. Der Blickwinkel verengt sich. Ein Kind rennt über die Strasse. Dann rast das fahrende Auto mit einer Aufprallgeschwindigkeit von knapp 50 km/h in das Kind. Mit 0.8 Promille im Blut.
Im Virtual-Reality Fahrsimulator der Präventionsfachstelle «Am Steuer Nie» kann ein solches Albtraumszenario am eigenen Leib erfahren werden. Geschäftsführerin Chantal Bourloud möchte damit vor allem Neulenker für die Gefahren mit Alkohol am Steuer sensibilisieren: «Mit dem Simulator zeigen wir den Leuten, was es heisst, wenn man am Steuer nicht fit ist. Man erlebt eine betrunkene oder müde Fahrt in einer spielerischen Form.» Gerade den Restalkohol im Blut nach der Party unterschätzten viele.
«Beängstigend zu sehen, was alles passieren könnte»
Der Simulator ist in Europa einzigartig. Über eine VR-Brille kriegt man das Gefühl, als sei man mitten im Strassenverkehr. Mit Steuerrad, Gas- und Bremspedal wird die Fahrt noch realistischer. Mit Sichteinschränkungen und unvorhersehbare Hindernisse wird die Reaktionszeit im betrunkenen Zustand errechnet. Auch die Müdigkeit am Steuer kann anhand eines schwarzen Bildschirms für fünf Sekunden vor Augen geführt werden. Bourloud meint: «Wenn man zu lange damit fährt, kann man sich danach durchaus betrunken fühlen.»
Auch der 20-Minuten-Redaktor hatte nach 15 Minuten Fahrzeit ein mulmiges Gefühl: «Es ist beängstigend zu sehen, was alles passieren könnte.» Das Fahrzeug lasse sich nur mit Mühe steuern. Bereits ab einem Promillewert von knapp 0,5 gerate das Auto teilweise ausser Kontrolle. «Auch stehende Autos oder rennende Kinder führen rasch zum Kontrollverlust.» Wie es sich im Fahrzeugsimulator genau anfühlt, siehst du im Video oben.
Quelle:
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/So-gefaehrlich-ist-eine–Suff-Fahrt–wirklich-26646549