Sekundarschule Legden mit virtueller Berufserkundung
Die Berufsfeld-Erkundung in der Sekundarschule Legden Rosendahl geht neue Wege. Neben dem Besuch in Unternehmen gehört dazu eine besondere Brille.
Sitzend bewegt sich Anastasia durch die Räume der Pflegeeinrichtung und kann die verschiedenen Aufgabenbereiche unter die Lupe nehmen. Hier und da dreht sie den Kopf, dann ist der Rundgang nach knapp vier Minuten bereits beendet – die Virtual-Reality-Brille macht es möglich. „Sie gibt den Schülern noch einmal ganz andere Einblicke“, zieht Franz-Josef Thiry ein positives Fazit. Zum ersten Mal ergänzt der Berufswahlkoordinator der Sekundarschule Legden Rosendahl die Berufsfeld-Erkundung mit der Technik, und das kommt bei den Achtklässlern gut an.
Drei Erkundungstage
Natürlich bleibt der persönliche Besuch in den Unternehmen und Einrichtungen unerlässlich. Anastasia hat einen ihrer drei Erkundungstage im Altenheim in Osterwick absolviert, das Pflegepersonal tatkräftig unterstützt, aber den alten Menschen auch mal Märchen erzählt. Deshalb hat sie sich nun aus den 18 Berufen, die für den virtuellen Rundgang mit der VR-Brille zur Verfügung stehen, auch die Ausbildung zur Pflegefachkraft herausgesucht. „Das hat mir noch einmal einen guten Eindruck verschafft“, erzählt die 14-Jährige. Realistischer als mit Fotos in einer Broschüre.
Von „Schule Plus“, einem Berliner Sozialunternehmen, hat Franz-Josef Thiry die drei VR-Brillen geliehen inklusive der Filme, mit denen Berufe wie Fahrzeuglackierer, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder Polizist dargestellt werden. „Die Nutzung der Brillen läuft sehr diszipliniert ab – auch die Schüler, die nicht an der Reihe sind, zeigen sich sehr interessiert an den Reaktionen“, macht Thiry positive Erfahrungen im Sozialverhalten.
Viele Eindrücke gesammelt
Drei Tage der Berufsfeld-Erkundung haben die Achtklässler hinter sich gebracht. Ihren jeweiligen Favoriten stellen sie ausführlicher mit einem Tagesbericht und einem Berufsbild vor. „Ich habe bei einem Architekten gearbeitet und durfte sogar mein eigenes Haus entwerfen“, erzählt Nico. Und während sich Philipp noch nicht zwischen Tischlerei und Landtechnik entscheiden kann, hat Gideon seine Eindrücke als Restaurantfachkraft im Café Central in Coesfeld gesammelt. „Das war anstrengend“, gibt der 15-Jährige zu. „Aber es hat Spaß gemacht.“ Insgesamt, da sind sich die Schüler einig, ist ein Tag natürlich zu kurz – aber nicht zuletzt in Verbindung mit dem virtuellen Rundgang vermittelt er wichtige Eindrücke, betont Gideon: „Bevor wir unsere dreiwöchigen Praktika machen, haben wir so schon einen guten Einblick.“
Quelle:
https://www.muensterlandzeitung.de/Staedte/Legden/Berufe-durch-die-Brille-gesehen-1280745.html