Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft wird Virtual Reality (VR) zukünftig im Training einsetzen. Dafür kooperiert der DFB mit dem amerikanischen Unternehmen Strivr, das auf VR-Training spezialisiert ist.
Wie kann man die Besten noch besser machen? Und die Erfolgreichsten noch erfolgreicher? Diesen Fragen geht die DFB-Akademie längst nach und setzt neuerdings auch auf die Kraft der VR, welche zu einem festen Bestandteil des Schulungszentrums werden soll.
Dazu kooperiert das Team mit dem innovativen amerikanischen Unternehmen STRIVR Labs, der Institution für „Virtual Reality“ im Sport. STRIVR entspringt ursprünglich einer Masterarbeit an der Stanford Universität zur Wirkung von 360-Videos auf Profisportler. Zunächst spezialisierte sich das Startup auf VR-Trainingsprogramme für Football-Spieler; mittlerweile konnten sie ihr Portfolio an VR-Trainings kontinuierlich ausweiten.
Pilotprojekt mit 350-Grad-Videos
Bei einem Pilotprojekt “Wahrnehmung und Entscheidungshandeln” setzt der DFB und STRIVR gemeinsam 360-Grad-Videos ein, um den deutschen Spielern typische Spielsituationen immer und immer wieder vorzuspielen. Die permanente Wiederholung soll die instinktive und intuitive Entscheidungsfindung verbessern und Routinen stärken. Ausserdem soll die Methode die Konzentration fördern und Spielern die Möglichkeit geben, Erfolge wiederholt zu visualisieren.
STRIVR wendet das gleiche Prinzip seit rund zwei Jahren bei Teams der US-Basketball- und Football-Liga an. Zum Beispiel versucht der US-Basketballstar Andre Drummond, mit der VR-Brille Denkblockaden zu lösen, um seine miserable Freiwurfquote zu optimieren. Und auch Garrett Temple testet im Bild die Trainings-Anwendung.
DFB baut Kooperation mit STRIVR aus
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt wird die Kooperation intensiviert und ausgebaut. Markus Weise, Leiter Konzeptentwicklung der DFB-Akademie, sagt: „Wir haben in unserem Pilotprojekt mit STRIVR erste wichtige Erkenntnisse gesammelt. Von der Intensivierung unserer Kooperation erhoffen wir uns nun neue Impulse für die Weiterentwicklung von Trainingsinhalten und Diagnostik. Die Technologie ‚Virtual Reality‘ ist eine äusserst spannende, die noch am Anfang ihrer Entwicklung steht und viele Möglichkeiten bietet.“
Welche neuen Methoden genutzt werden, wird nicht verraten. Auf den Pressebildern erkennt man, dass HTC Vive samt 3D-Controllern und Oculus Rift zum Einsatz kommen. Das könnte bedeuten, dass Spieler zukünftig über 360-Grad-Videos hinaus interaktive Lernanwendungen verwenden, was durchaus Sinn macht.
Quelle: DFB / vrodo / washingtonwizardsblog / STRIVR