In Höxter trifft moderne Technik auf Archäologie: Eine Ausstellung bringt Besuchende mitten ins Frühmittelalter – mit VR-Erlebnis, echten Funden und interaktiven Mitmachstationen für Groß und Klein.
In Höxter ist eine neue Ausstellung zur Geschichte der Sachsenkriege eröffnet worden. Unter dem Titel „Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“ widmet sich die Schau dem frühmittelalterlichen Konflikt zwischen Sachsen und Franken. Ein zentrales Element der Präsentation ist der Einsatz von Virtual Reality, die es Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, direkt in historische Szenen einzutauchen – etwa in die Schlacht am Brunsberg im Jahr 775 oder in die Konfrontation zwischen fränkischen Missionaren und sächsischer Bestattungskultur.
Entwickelt wurden die digitalen Welten durch das Unternehmen NUSEC XR aus Beverungen. Der bewusst comicartige Stil der Animationen soll auch jüngeren Zielgruppen den Zugang zur Thematik erleichtern.
Historische Objekte zum Anfassen
Die Ausstellung ist nicht nur digital erlebbar, sondern auch haptisch erfahrbar. Besucher können Kleidung, Waffen und Schmuckstücke des Frühmittelalters in die Hand nehmen. Die Objekte wurden nach aktuellem Forschungsstand rekonstruiert. An einem Webstuhl können Interessierte zudem selbst aktiv werden und das Webschiffchen führen.
Ein Highlight ist das Reenactment-Wochenende am 19. und 20. Juli, bei dem Darsteller in frühmittelalterlicher Kleidung das historische Leben demonstrieren.
Archäologie und Didaktik im Fokus
Neben virtuellen und rekonstruierten Exponaten zeigt die Ausstellung auch originale archäologische Funde aus der Region. Zu sehen sind unter anderem Orakelstäbchen, frühchristliche Fibeln, Webgewichte sowie ein menschlicher Schädel mit einer tödlichen Verletzung durch einen Schwerthieb. Frühmittelalterliche Waffen wie die Spatha und der Sax sind ebenfalls Teil der Schau.
Ergänzend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme angeboten. Kinder können beispielsweise Rundschilde und Ketten nach historischen Vorbildern basteln oder in Schönschrift Postkarten gestalten. Eine Rallye mit Fragen zur Ausstellung richtet sich gezielt an junge Besucherinnen und Besucher.
Einbettung in Kulturprogramm „1250 Jahre Westfalen“
Die Ausstellung ist Teil des Jubiläumsprogramms „1250 Jahre Westfalen“, das von der LWL-Kulturstiftung gefördert wird. Schirmherr des Programms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Ausstellungsort und Besuchszeiten
Die Ausstellung ist bis zum 19. Oktober 2025 in der Markthalle des Historischen Rathauses Höxter zu sehen. Sie ist täglich außer montags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind auf Anfrage auch vormittags möglich. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die Lage am Bahnhaltepunkt und am Weser-Radweg erleichtert die Anreise. Führungen durch den benachbarten Huxarium Gartenpark können ergänzend gebucht werden.
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Mit VR-Brille eine historische Szene aus der Zeit der Sachsenkriege erleben – immersiv und interaktiv gestaltet für ein neues Museumserlebnis. | Foto: Huxarium Gartenpark Höxter gGmbH