Das Frankfurter Hospital zum Heiligen Geist nutzt Augmented Reality um bessere Operationsergebnisse zu bekommen.
Dass eine Operation an der Wirbelsäule sehr komplex ist und ein hohes Maß an Präzision erfordert, kann sich sicherlich jeder denken. Wenn Chirurg:innen deshalb eine digitale Technik nutzen, die Virtualität und Realität miteinander verknüpft, um bessere Erfolge zu erzielen, klingt das sinnvoll.
Seit Kurzem nutzt die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie am Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt deshalb die sogenannte Augmented Reality (AR), zu Deutsch „erweiterte Realität“. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die es ermöglicht, virtuelle Informationen in die reale Welt einzublenden. Dies geschieht etwa über ein Display oder eine AR-Brille, die bei der Operation getragen wird.
Die Klinik nutzt die Technik, um die Präzision bei Stabilisierungsoperationen der Wirbelsäule zu verbessern. Bei den OPs werde künstliches Material, meist ein sogenanntes Schrauben-Stab-System, verwendet, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Gerade bei Operationen an mehreren Wirbeln sei es wichtig, dass die Schrauben und Stangen genau an die Form der Wirbelsäule angepasst werden, die bei den Patient:innen individuell beschaffen sind.
Der Stab müsse dabei so an die Form der geschädigten Wirbelsäule angepasst werden, dass er die Form der Knochen und Wirbel abstützt, aber nicht dagegen arbeitet, weil dieser Druck zu zusätzlichen Schmerzen führen kann.
„Mit Hilfe der Augmented Reality können bereits während der Operation die Schraubenpositionen erfasst und mit einem Computer im Anschluss die Stabkrümmung berechnet werden. Diese errechnete Krümmung wird dann auf einem Bildschirm in Echtgröße angezeigt und dient uns im Anschluss als Vorlage für das Biegen der Stangen“, erklärt Thomas Forer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie. Druck und Zug auf die Wirbelsäule würden somit vermieden.
Zudem müssten die Patientinnen und Patienten nicht mit weiteren Kontrollaufnahmen mittels Röntgen oder Computer-Tomografie belastet werden.
Quelle:
Foto: Der Computer berechnet die Stab-Positionen und stellt sie auf dem Gerät dar. © Neo Medical GmbH
https://www.fr.de/frankfurt/ar-technologie-hilft-bei-wirbelsaeulen-op-93228433.html